Die Geschichte der Freikirchen
Die Entstehung des Dachverbandes Freikirchen und christliche Gemeinschaften Schweiz
Bei der Grippe-Epidemie 1918 glaubten die Behörden, ihr durch Versammlungs- und Gottesdienstverbote Einhalt gebieten zu können. Das traf in einseitiger Weise die freikirchlichen Kreise, denn ein Versammlungsverbot traf diese im Kern. Es wurde auch als ungerecht empfunden angesichts der Tatsache, dass die Landeskirchen davon nicht betroffen waren und Restaurants und Gasthäuser geöffnet bleiben durften.
Profile einer dynamischen Bewegung
Was aus dieser Entstehungsgeschichte geworden ist und welche Perspektiven «Freikirchen.ch – Dachverband Freikirchen und christliche Gemeinschaften Schweiz» mittlerweile hat, schildert das Buch «Profile einer dynamischen Bewegung».
Das Buch ist anlässlich der 100-Jahr-Feier des Verbandes im Verlag Esras.net erschienen und kann hier bestellt werden: Livenet Shop
Freikirchen in globaler Perspektive
Das klassische, protestantische Freikirchentum hat seine Wurzeln in der Schweiz und ist bald 500 Jahre alt. Der Zürcher Kirchenhistoriker Fritz Blanke schreibt mit Blick auf die Täuferbewegung der Reformationszeit:
„Das Dorf Zollikon am Zürichsee war die Stätte, wo innerhalb der protestantischen Geschichte zuerst versucht wurde, eine staatsfreie und auf freiwilliger Mitgliedschaft beruhende christliche Gemeinschaft zu verwirklichen.“
Freikirchen sind demnach in zweierlei Hinsicht „frei“: Sie sind „staatsfrei“ und beruhen auf „freiwilliger“ Mitgliedschaft. Gelegentlich wird ein dritter Aspekt der Freiheit dazugefügt: Freikirchen finanzieren sich aus den freiwilligen Beiträgen ihrer Mitglieder.
DIE VIER GRUNDTYPEN DER FREIKIRCHEN
Freikirche Typ 1
Die klassischen Freikirchen. Darunter versteht man solche Freikirchen, für die sowohl die Trennung von Kirche und Staat als auch die freiwillige Mitgliedschaft zu den Grundsätzen ihrer Ekklesiologie gehören. Dazu gehören unter anderen die Baptisten und die Mennoniten. |
Freikirche Typ 3
Freikirchen, die sich aus innerkirchlichen Erneuerungsbewegungen (Gemeinschaftsbewegung, Methodismus, Pietismus) gebildet haben. Dazu zählt man Kirchen wie die Chrischona, das Evangelische Gemeinschaftswerk oder die Heilsarmee. |
Freikirche Typ 2
Kirchen, die sich aufgrund eines Bekenntnisnotstandes von einer bestehenden Staatskirche getrennt und sich – der Not gehorchend – als Freikirche organisiert haben. Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel die Freien Evangelischen Gemeinden.
Freikirche Typ 4
Freikirchen, die aus der pfingstlichen oder charismatischen Erneuerungsbewegungen im 20. Jahrhundert hervorgegangen sind. Dazu gehören zum Beispiel die BewegungPlus oder die Schweizerische Pfingstmission