Tipps gegen Energieverschwendung

Der Bundesrat schreibt in der Vernehmlassung «Bewirtschaftungsmassnahmen Strom» (Link WBF) sinngemäss «Es ist auch bei einer Strommangellage möglich mit dem Elektroauto zur religiösen Feier zu fahren». Gottesdienste sind ein hohes Gut und ihre öffentliche Präsenz muss gewahrt werden, das die Forderung des Dachverbands Freikirchen.ch. Doch es gilt eben auch «Die absolut beste Energie ist die Energie, welche nicht verbraucht wird!» Josef Jenni, Energiespezialist. Der Dachverband Freikirchen.ch fordert daher nicht nur die Gewährleistung eines präsenten Gottesdienstes (Vernehmlassung Bewirtschaftungsmassnahmen Strom) sondern bittet seine Mitglieder, nachhaltig und sparsam mit den anvertrauten Gütern und der Energie umzugehen. Wir stehen für die Bewahrung der Schöpfung.
33 Tipps für nachhaltiges und ressourcenschonendes Leben in Freikirchen
Tipps für die Küche
- Erhöhen Sie die Temperatur im Kühlschrank – 7°C sind ausreichend.
- Legen Sie ungenutzte Kühl- und Gefriergeräte still.
- Nutzen Sie beim Backen möglichst den ganzen Ofenraum und bereiten Sie mehrere Gerichte gleichzeitig zu. Gerüche werden im Ofen nicht übertragen.
- Verzichten Sie darauf, den Ofen vorzuheizen und schalten Sie den Ofen fünf Minuten vor Backende aus.
- Kein überflüssiges Wasser heiss machen. Insbesondere bei der Nutzung des Wasserkochers die Wassermenge genau bemessen.
- Nutzen Sie kaltes statt warmes Wasser, wenn Sie nur kurz Wasser benötigen.
- Ersetzten Sie alte Leuchtkörper durch LED-Leuchtmittel.
Tipps gegen Foodwaste
Werden Lebensmittel entsorgt, ist die gesamte Energie der Herstellung verloren. So können Sie Foodwaste reduzieren:
- Nur einkaufen, was wirklich benötigt wird. Es ist in Ordnung, wenn auf einem Buffet gewisse Produkte ausgehen.
- Kaufen Sie saisonal und regional, so hat die Ware einen möglichst kurzen Transportweg und bleibt länger frisch.
- Produkte lassen sich oft auch weit über den angegebenen Zeitraum hinaus problemlos konsumieren. Vertrauen Sie Ihren Sinnen.
- Portionieren Sie bereist vor dem Kochen, um zu vermeiden, dass am Ende viel übrigbleibt.
- Stellen Sie bei gemeinsamen Essen Transportgefässe bereit, um Resten gut an die Anwesenden verteilen zu können.
- Organisieren Sie nach dem Gottesdienst eine Tauschbörse für Lebensmittel, die Sie selbst nicht mehr konsumieren können oder wollen.
- Verschenken Sie zu Weihnachten das Themenkochbuch Restenlos glücklich.
Tipps für die Raumnutzung
- Senken Sie die Raumtemperatur leicht.
- 1 °C weniger Raumtemperatur spart sechs Prozent Heizenergie.
- Informieren Sie die Gäste vorab, damit sich diese auf kältere Temperaturen einstellen können.
- Kürzen Sie gegebenenfalls die Veranstaltungsdauer.
- Achten Sie darauf, dass die Heizungen trotzdem nicht einfrieren.
- Beheizen Sie Verkehrsflächen wie Flure, Treppenhäuser und Teeküchen nicht mehr.
- Entlüften Sie die Heizkörper.
- Lüften Sie durch Stosslüften, anstatt die Fenster zu kippen.
- Halten Sie Türen nicht dauerhaft offen und vermeiden Sie Zugluft.
- Verzichten Sie auf die Nutzung von Räumen mit hohen Decken und schlechter Isolierung.
- Reduzieren Sie die Beleuchtung und bauen Sie gegebenenfalls Schaltuhren ein.
- Nutzen Sie Rollläden vor den Fenstern.
- Schalten Sie Geräte ganz aus, die lange im Stand-by-Modus sind.
- Prüfen Sie: Welche Veranstaltungen finden in welchen Räumen statt und ist eine Verlegung möglich, um weniger Räume beheizen zu müssen?
- Prüfen Sie: Welche Veranstaltungen können digital stattfinden? Können Hauptamtliche (zeitweise) im Homeoffice arbeiten statt im Büro?
- Prüfen Sie: Können Kleingruppentreffen, die normalerweise in der Kirchgemeinde stattfinden, in Privaträumen abgehalten werden?
Tipps für das Bauen
- Kirchgemeindehäuser sollten gut gedämmt sein und möglichst mit Niedertemperaturheizsystemen geheizt werden. Bei alten und schlecht isolierten Gebäuden könnten eine Renovierung oder ein Neubau ins Auge gefasst werden. Viele Freikirchenverbände haben eigene Bauhilfsgenossenschaften zur Finanzierung solcher Sanierungen.
- Ersatz von direkten Elektroheizungen.
- Einbau von Solarthermie oder Solarstrommodulen auf dem Dach der Kirche.
Diese Tipps gegen Energieverschwendung wurden zusammengetragen von der FEG Deutschland und für die Schweiz überarbeitet von Andreas Wyss, ausgebildeter Agronom FH und NPO-Manager. Er war langjähriger Geschäftsführer des Berner Bauernverbandes, ist heute Gemeinderatspräsident von Kirchberg, selbständiger Berater und in dieser Funktion Vizepräsident von foodwaste.ch und Verwaltungsrat von EnerCom Kirchberg, welche Energie- und Kommunikationsdienstleistungen erbringt.
Öffentlichkeitsarbeit
Der Dachverband Freikirchen.ch beteiligt sich an der Vernehmlassung ENERGIE: Bewirtschaftungsmassnahmen Strom und verfasste eine Medienmitteilung zum Thema:
Vernehmlassungsantwort
ENERGIE: Bewirtschaftungsmassnahmen Strom
Medienmitteilung
Freikirchen: Kein Lichterlöschen an Weihnachten